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Wir stellen vor: Welt der Tools

Die einzelnen Präsentationen zusammengasst

Ob Flipchart, Pinnwand oder Whiteboard, in Präsenzveranstaltungen ist uns klar, wie wir Wissen methodisch und didaktisch ansprechend präsentieren können. Die Pandemie katapultierte uns alle in ein digitales Zeitalter, in dem wir schon lange stecken sollten. Nun standen auch wir von der Thüringer Jugendfeuerwehr vor neuen Herausforderungen.

Die von uns dargestellten Tools sind diejenigen, mit denen wir selbst auch arbeiten und gute Erfahrungen gesammelt haben. Das heißt nicht, dass diese Tools ein Pflichtprogramm sind. Im Internet lässt sich eine ganze Bandbreite an Anbietern finden, die Tools mit ähnlichen Funktionen anbieten. Am Schluss muss Jede*r schauen, was gut für eine*n Selbst und die Zielgruppe an Teilnehmenden funktioniert. Aus unserer Sicht eignen sich diese Tools durch alle Altersgruppen hinweg, da sie gut zu verstehen und zu bedienen sind. Außerdem eignen sie sich hervorragend auch für hybride Modelle der Ausbildung und Organisation.

Padlet

Padlet bietet die Möglichkeit, digitale Pinnwände zu erstellen. Dazu kann aus acht verschiedenen Möglichkeiten ausgewählt werden:

An der Wand ordnen sich Beiträge ziegelsteinartig neben- und untereinander an. Zum Strukturieren können die Beiträge verschoben werden. Die Liste ordnet erstellte Beiträge ganz simpel untereinander an. Am Storyboard sortieren sich Beiträge in einer Gitterstruktur. Das Regal nutzen wir am häufigsten. Ähnlich einer Tabelle werden Spalten benannt, denen jeweils Beiträge zugeordnet werden können. Die Unterhaltung bietet die Möglichkeit, Beiträge Chat-ähnlich erstellen zu lassen. Die Karte ermöglicht es Teilnehmer*innen, ihren Aufenthaltsort mitzuteilen. Auch Planungen für Geländespiele oder ähnliches lassen sich damit gut erledigen, da Beiträge miteinander verknüpft und in Beziehung gesetzt werden können. Die Leinwand eignet sich gut als Metaplankartenabfrage. Beiträge können frei verteilt und gruppiert und auch hier miteinander verknüpft werden. In der Timeline werden Beiträge entlang einer Linie sortiert. Aufgabenabfolgen, Zeitpläne usw. können über diese Variante gut strukturiert werden.

Der Link zu einem Padlet kann an Teilnehmer*innen verschickt werden oder ihnen als QR Code zur Verfügung gestellt werden. Somit können alle auf das Dokument zugreifen und selbst Beiträge online stellen. Beiträge können schriftlich sein oder aber auch aus Dateien (Bild, Präsentation, PDF, etc.), Links, Zeichnungen, Orten oder anderen Padlets bestehen. Im Vorfeld kann eingestellt werden, ob zu jedem Beitrag der Name des Autors mit erscheint, Kommentare unter den Beiträgen erlaubt sind oder Reaktionen (Herzen, Daumen, Sterne etc.) abgegeben werden dürfen. Damit der Name des Autors erscheint, müssen die Teilnehmer*innen sich ebenfalls auf Padlet registrieren. Notwendig ist das aber nicht, da sie auf den Link auch ohne Anmeldung zugreifen können. In diesem Fall taucht lediglich „Anonym“ über dem jeweiligen Beitrag auf. Auch ein Obszönitäten-Filter ist einschaltbar, welcher Schimpfworte und ähnliches in Emoticons verwandelt.

Alles in Allem ist Padlet eine schöne Spielerei, die einem den Einstieg in die Digitalisierung erleichtert. Einstellungen und Möglichkeiten sind gut beschrieben und leicht ersichtlich, sodass nach nur wenig herumprobieren tolle Padlets erstellt werden können. Wie überall gibt es auch bei Padlet eine Bezahlvariante, welche aber nicht unbedingt notwendig ist. Nach erfolgter Anmeldung können drei Padlets erstellt werden, ohne etwas bezahlen zu müssen. Sollten die Padlets nicht mehr gebraucht werden, können sie gelöscht oder archiviert werden. Somit wird immer wieder Platz für Neues geschaffen.

Oncoo

Wem Datenschutz ganz besonders wichtig ist, der kann Oncoo mit ruhigem Gewissen nutzen. Oncoo wurde in Osnabrück entwickelt. Speziell ging es darum, räumliche Beschränkungen zu umgehen und kooperatives Lernen an Schulen zu unterstützen. Daten werden ausschließlich in Form der eigenen IP-Adresse gesammelt, wie überall im Internet.

Oncoo bietet fünf verschiedene Methoden und Werkzeuge, von denen wir aktuell nur zwei nutzen. Die Kartenabfrage ist eine davon. Ähnlich wie mit Metaplankarten (die kleinen bunten Kärtchen, die gern zu Beginn eines Seminars ausgeteilt werden und beschriftet werden sollen) können Teilnehmer*innen Beiträge in verschiedenen Farben abgeben. Das tolle an Oncoo ist, dass die Teilnehmer*innen lediglich Beiträge senden können. Nachdem sie diese abschicken, landen sie automatisch an einer digitalen Tafel, die ausschließlich der*die Referent*in öffnen kann. Wichtig ist hierfür, dass der*die Referent*in den Bildschirm teilt, sodass alle dem Gruppieren der Beiträge folgen können. An der digitalen Tafel können Überschriften geschrieben und Beiträge entsprechend zugeordnet werden. Doppelte Beiträge können gelöscht und nummeriert werden. Farben sortieren sich automatisch einander zu. Kommen zu viele Beiträge auf einmal an, kann das Zusenden sogar unterbrochen werden.

Weiterhin nutzen wir die Zielscheibe. Sie ist ein einfaches Medium, dass sich hervorragend für Reflexion und Evaluation eignet. Es wird einfach die entsprechende Anzahl an Aspekten eingegeben, welche bewertet werden sollen. Bewertungsstufen lassen sich zwischen 2 und 10 einstellen, je nachdem, was für sinnvoll erachtet wird. Wie auch schon bei der Kartenabfrage, sehen Teilnehmer*innen bei sich nur die Bewertungsskala. In der Tafelansicht des*der Referent*in tauchen Punkte entsprechend der Bewertungen der Teilnehmer*innen auf. Auch kleine statistische Diagramme können hier aufgerufen werden.

Wie schon bei Padlet bekommen die Teilnehmer*innen Zugang über einen Link oder über einen QR Code. Soll die Tafelansicht geschützt werden, kann ein Passwort vergeben werden. Die Bedienung ist einfach zu verstehen, Fragen werden im entsprechenden Hilfemenü gut beantwortet. Die Links zu bereits erstellten Oncoos können gut abgespeichert werden, Kosten entstehen keine!

Wooclap

Die Mitarbeit soll gesteigert werden? Mit Wooclap gar kein Problem. Hier können Präsentationen ähnlich PowerPoint oder anderen Programmen erstellt werden. Neben bloßer Informationsfolien können auch interaktive Folien genutzt werden.

Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig. Es kann ein kleines Quiz mit Multiple Choice Frage erstellt, Umfragen gestartet oder Suchbilder gestaltet werden. Weiterhin können Dinge bewertet, ganz und gar offene Fragen gestellt oder Interessenabfragen in Form von Wortwolken dargestellt werden. Zahlratespiele sind möglich, genauso wie Beiträge, bei denen Teilnehmer*innen passende Paare sortieren müssen. Abfragen von Priorisierung und Sortierung sind ebenfalls machbar. Selbst Lückentexte oder Metaplankartenabfragen sind kein Problem für Wooclap. Wie schon gesagt: die Möglichkeiten sind vielfältig und besser ausprobiert als erklärt.

Zugang für Teilnehmer*innen erfolgt wieder über einen Link oder über einen QR Code. Natürlich gibt es auch bei Wooclap eine Bezahlvariante. Nach Anmeldung können lediglich zwei Folien pro Präsentation kostenfrei erstellt werden. Vollkommen ausreichend, wenn verschiedene Präsentationen im Verlauf einer Veranstaltung genutzt werden, um mal Abwechslung zur klassischen PowerPoint Präsentation zu schaffen.

Mentimeter

Ähnlich Wooclap, können bei Mentimeter interaktive Präsentationen erstellt werden. Die Arten der Präsentationsfolien unterscheiden sich nur minimal.

Zugang erhalten Teilnehmer*innen über einen Code, welchen sie auf einer dafür angelegten Seite eingeben müssen. Die Ergebnisse tauchen innerhalb weniger Sekunden in der Präsentation auf. Kostenfrei sind hier zwei Folien mit Fragen oder Inhalt möglich, oder fünf Folien mit Quizcharakter. Sinnvoll ist Mentimeter daher vor allem am Ende einer Veranstaltung, um vermittelte Wissensinhalte noch einmal abzuprüfen. Zu beachten ist, dass die Benutzeroberfläche hier ausschließlich Englisch ist. Wer sich hier nicht so sicher fühlt, sollte beispielsweise auf Wooclap vertrauen.

Kahoot!

Lernerfolge abzufragen war nie so einfach. Kahoot gibt einem die Möglichkeit, auf einfache Art und Weise Rätsel zu erstellen und Kinder sowie Jugendliche dort abzuholen, wo sie mit ihren Interessen stehen. Um am Quiz teilzunehmen, benötigen die Kinder und Jugendlichen ein Smartphone oder einen Laptop und der*die Referent*in selbst benötigt eine Möglichkeit, den Bildschirm zu teilen. Ob über Beamer, Smartboard oder Bildschirmteilung im Onlineseminar ist dabei egal.

In der kostenfreien Variante gibt es lediglich Zugriff auf zwei verschiedene Fragetypen, was in der Kinder- und Jugendarbeit vollkommen ausreichend ist. Zum einen das klassische Quiz, bei dem die üblichen vier Antwortmöglichkeiten zu einer Frage gegeben sind. Zum anderen können „Wahr oder Falsch“ Fragen gestellt werden. Während auf dem geteilten Bildschirm die Fragen und Antwortmöglichkeiten auftauchen, sehen die Teilnehmer*innen auf ihren Smartphones etc. lediglich die farbigen Symbole zum Drücken (rotes Dreieck, blaue Raute, gelber Kreis, grünes Quadrat). Um das ganze optisch ansprechend zu gestalten, besteht die Möglichkeit Bilder oder Videos zur Frage hinzuzufügen. Die Kinder und Jugendlichen erhalten außerdem noch einen extra Ansporn dadurch, dass die schnellsten korrekten Antworten mehr Punkte erhalten. Am Ende kann somit ein*e Sieger*in gekürt werden.

Etherpad

Ein Dokument gemeinsam bearbeiten? Kein Problem für Etherpad, ein Open Source Programm (sprich: es kann von jedem frei genutzt werden) und ermöglicht es, dass mehrere Personen gemeinsam und gleichzeitig ein Dokument bearbeiten und erstellen können.

Die einzelnen Beiträge sind hierbei farblich hinterlegt, sodass gut erkennbar ist, wer welchen Part geschrieben hat. Eine Chatfunktion ermöglicht die Kommunikation der Gruppenmitglieder untereinander. Weiterhin gibt es eine Kommentarfunktion, die Anmerkungen zu einzelnen Aspekten zulässt. Wichtig zu wissen: Da es ein Open Source Programm ist, kann theoretisch Jede*r auf das Dokument zugreifen, sofern er*sie den Link zum Dokument bekommt. Es sollte daher vermieden werden, personenbezogene Daten im Dokument zu hinterlassen.

Tricider

Um Veranstaltungen, Zeltlager, Ausflüge oder ähnliches zu planen, benötigt es viele Absprachen und Abstimmungen. Eine großartige Hilfe dafür kann Tricider darstellen.

Ohne Anmeldung, ohne Kosten, wird auf Tricider lediglich eine Frage oder eine Aufgabenstellung eingegeben, wodurch eine kleine Plattform zur weiteren Planung erstellt wird. Im Beschreibungstext können nähere Angaben gemacht und die „Deadline“ kann festgelegt werden. Los geht’s mit der Teilung des Links an alle, die bei der Beantwortung berücksichtigt werden sollen. Jede*r mit Zugriff auf den Link kann Ideen hinzufügen, Pro und Contra der jeweiligen Idee beschreiben und über alle vorhandenen Ideen abstimmen. Schnell wird so ein gutes Meinungsbild aus der Gruppe gewonnen.